Schloss Reichenow | ausgezeichnete Küche, Interior und Übernachten - ☄ Oderbruch-Blog | Schöne Orte und Dinge im Märkisch-Oderland MOL

(c) Heike Dahl Reichenow Schloß Restaurant Oderland MOL Oderbruch-blog.de — Schön eingerichtet und lecker, das Restaurant & Schloß Reichenow

Schloss im englischen Landhausstil

Updte 12.11.2018: Der Koch der Küche Schloß Reichenow wurde erstmals vom Gault-Millau mit einer Kochmütze geehrt.....

....Etwas abseits des Oderbruchs, idyllisch am Rande der Märkischen Schweiz, zwischen Wriezen und Strausberg und nur eine Autostunde von Berlin entfernt, befindet sich Schloss Reichenow.

Den Ort kannten wir eher wegen des Gut`s Reichenow. Als kulturelles Alternativprojekt, für das Sommercamp unserer Kinder, kamen wir früher hierher. Das Gut Reichenow liegt direkt neben dem Schloss und bietet außer Kinder-Sommercamps noch Kunst- und Kulturprojekte für die Region, auch vegetarisches und alternatives Essen zu ausgewählten Zeiten und nach Vereinbarung.

Hier war aber geschlossen und so bummelten wir recht Ziel- , und Erwartungslos durch den schönen Schloßpark zum Schloßsee und gelangten auf dem Rückweg nur "zufällig" ins Innere des Schlosses. Dort kamen wir natürlich nicht wirklich am Restaurant vorbei- denn hungrig waren wir ja immer noch.... Und wie es eben häufig ist, wenn man nichts erwartet, wird man nicht enttäuscht. Im Gegenteil. Wir waren vom Essen und Interior begeistert.

Schloss Reichenow, erst Herrensitz, dann Grundschule, später Hochzeits-Traum, jetzt Restaurant und Hotel

Das Schloss Reichenow hat, wie viele Schlösser Brandenburgs, eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Erbaut um 1900, war es fast 50 Jahre lang die Heimat der Familie von Eckardstein. Die Besitzerin musste jedoch Ende des 2.Weltkriegs vor den Russen fliehen. Außerdem wurde das Gebäude im Krieg schwer beschädigt. Zu DDR-Zeiten tobten hier die Kinder der Umgebung durch die Räume, denn das Schloß war zur Schule umfunktioniert worden.

Nach der Wende etablierte sich Schloß Reichenow als das Brandenburger Hotel für Traumhochzeiten. Jahrelang wurde hier geheiratet und gefeiert.

Seit dem Sommer 2017 wird das Gebäude nun von neuen Pächtern betreut. Zwei Berliner (Vater und Sohn) haben das Schloss Reichenow mit Restaurant und Hotel übernommen und wollen hier wieder Leben in die alten Mauern bringen.

Liebevoll arangierte Accessoires und Kunst in Räumen und an den Wänden

Durch die gelungene Kombination aus alten, restaurierten Möbeln und liebevoll arrangierten Accessoires, fühlten wir uns sofort heimelig und wohl. So fiel uns im Eingangsbereich ein schöner, runder Holztisch ins Auge. Das Stahlgestell ist mit einfachem Holzparkett ausgelegt und bietet somit einen puristischen Blickfang. Über dem Holztisch prangt als Kontrast, ein großer, glitzernder Kronenleuchter. Die Kombination aus eleganter Schlichtheit und ein wenig Prunk passt unsere Meinung nach sehr gut in diese Gemäuer. Klar, dass man hier auf die Idee kommt, schön heiraten zu können.

Die neuen Pächter wollen ihr Domizil aber nicht nur für Hochzeiten zur Verfügung stellen. Auch Tagungen und Seminare sollen hier stattfinden.

Das Gelände mit Park und Schloßsee, geschwungenen, weitläufigen Rasenflächen und alten Bäumen, eignet sich natürlich nicht nur zum Hochzeiten feiern, sondern auch zur Entspannung und Entschleunigung für Großstädter.

Das Hotel bietet mit seinen 22 Zimmern genügend Platz für Feiergäste, Ruhesuchende oder Seminargruppen.

Rote Beete Stampf auf Fenchelgemüse und Bachsaibling - ein Gedicht

Doch nicht nur das Interior überzeugte uns. Auch das Speisenangebot und die frischen, regionalen Produkte fanden wir äußerst schmackvoll und gut hergerichtet.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Auch preislich lagen die angebotenen Gerichte im guten Verhältnis zur Leistung. So bezahlten wir für den Bachsaibling mit Fenchelgemüse und Kartoffel-Rote Beete Stampf 16,20€. Absolut verträglich, fanden wir. Das Havelzanderfilet mit Kartoffel-Gurken-Ragout für 15,50€ probieren wir wohl beim nächsten Mal.

Auf Empfehlung des Chef´s wählten wir außerdem den "Sonntagsbraten" mit Meerrettichstampf. Dieses Gericht stand nicht auf der Karte, aber der Braten war so butterweich, dass er im Mund zerfloss und eine echter Verlust, wenn wir den nicht probiert hätten.

Der selbstgebackene Kuchen und Cremé Brülèe als Dessert war ein Gedicht und rundeten diesen schönen Sonntag ab und ließen die Glückshormone ebenso sprudeln, wie der Blick aus dem Restaurantbalkon über den Garten zum See.